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Freitag, 27. März 2015

Angsträume

  • Was sind für dich persönlich Angsträume? Welche Merkmale haben sie, wo befinden sie sich ganz konkret in deinem Leben?
  • Hast du schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht und sich so ein Angstraum manifestiert?
  • Woher kommt die Angst vor bestimmten Räumen?
  • Angstraum Schule: Ist für dich die Schule ein Angstraum? Welche Räume in der Schule magst du nicht so besonders? Begründe.
  • Was denkst du über Menschen, die große Angst haben, sich im öffentlichen Raum zu bewegen?
  • Wie kann man seine Angst vor Angsträumen überwinden? Soll man das überhaupt?

  • Was sind für dich persönlich Angsträume? Welche Merkmale haben sie, wo befinden sie sich ganz konkret in deinem Leben?

Ein Angstraum, das kann vieles sein. Ich assoziiere damit folgendes Szenario: Es ist spät abends, dunkel. Ich bin auf dem Heimweg, müde und voller Vorfreude auf ein warmes Bett. Die Gegend, die ich passieren muss, um nach Hause zu kommen, ist menschenleer. Außer mir ist niemand unterwegs. Doch dann - ein Geräusch. Ich drehe mich um und erspähe schemenhaft eine Gestalt. Eine Gestalt, die groß und kräftig wirkt und vor allem eines: Bedrohlich. Ich gehe schneller, mein Herz rast. Doch die unbekannte Gestalt bleibt stets hinter mir.
So oder so ähnlich hat das bestimmt schon mal jeder erlebt. Ein Angstraum ist ein Raum, der mich unsicher und unbeschützt fühlen lässt, durch mehrere Faktoren. Dunkelheit, wenig Mensche. Besonders schlimm ist es für mich persönlich, wenn ich beispielsweise nachts von einem Clubbesuch komme und die Strecke von der Ubahnstation bis zu meiner Wohnung zu Fuß gehen muss, da die Straßenbahn entweder nicht mehr fährt oder lange auf sich warten lässt. Clubbesuch - Das heißt ich trage ein Kleid, hohe Schuhe, habe müde Füße, die nichts anderes wollen, als die unbequemen Schuhe von sich zu schleudern. All dies bewirkt, dass ich mich verletzlich fühle. Verletzlicher, als man es onehin schon tut, wenn man als Mädchen oder Frau allein bei Dunkelheit unterwegs ist. 
Ein anderes Beispiel für einen derartigen Angstraum, wäre für mich die Gegend um den Reumannplatz in Favoriten, den ich früher oft passieren musste, da wir in Oberlaa wohnten. Da passiert es nicht selten, dass man von zwielichtigen Gestalten angesprochen wird, aus welchen Gründen auch immer.
Oft telefoniere ich dann mit jemandem - meiner Mutter, meinem Freund, einer Freundin. Doch was, wenn der Akku leer ist? Wenn die einzige Möglichkeit im Falle des Falles Hilfe zu holen, schon von vornherein zum Scheitern verurteilt ist? Das ist für mich ein Angstraum.

  • Hast du schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht und sich so ein Angstraum manifestiert?
Ich erinnere mich an eine Situation von vor einigen Jahren, als ich mit einer Freundin in einem Einkaufszentrum war. Es war spät, Geschäfte hatten keine mehr offen, nur die Kaffeehäuser. In einem von ihnen saßen unsere Mütter und tratschten, während wir vor der Tür Fangen spielten. Wir waren wohl ungefähr sechs oder sieben Jahre alt. Während des Spiel entfernten wir uns immer weiter vom Kaffeehaus, was uns eigentlich untersagt worden war, doch wir merkten es nicht und spielten einfach weiter. Plötzlich sprang ein Mann aus einer Nische. Er erschreckte uns und schrie uns irgendwelche seltsamen Worte hinterher - erst Jahre später begriff ich ihre Bedeutung. Wir rannten zu unseren Eltern, zu Tode erschrocken. Ich war noch nie ein großer Fan von Dunkelheit gewesen, doch dieser Vorfall lehrte mich, dass die Dunkelheit und ich wohl nie Freunde werden würden.
Abgesehen von diesem Erlebnis gibt es wohl hunderte Male, als ich im Dunkeln nach Hause ging und von seltsamen Männern, aufdringlichen Betrunkenen oder ähnlichem angesprochen wurde etc. All diese Situationen sind einfach unangenehm und lösen in mir ein Gefühl von Furcht und Machtlosigkeit auf - obwohl ich weiß, wie ich mich im Notfall verteidigen könnte. 

  • Woher kommt die Angst vor bestimmten Räumen?
Ich denke, dass man gewisse Faktoren mit ANgst assoziiert, wie Dunkelheit oder Alleinsein. Ich glaube auch, dass Erlebnisse, wie oben beschrieben, diese Assoziationen fördern.

  • Angstraum Schule: Ist für dich die Schule ein Angstraum? 
Ich spreche nicht oft darüber, doch die Schule war für mich lange Zeit der größtmöglichste Angstraum. Mitschüler die mich ausgrenzten, schikanierten, verbal und nonverbal, mir einen sorgenfreien Schulalltag unmöglich machten. Ich tat mein Bestes, nach den viel zu vielen Nachmittagen, die ich weinend in den Armen meiner Mutter verbrachte, wieder hinzugehen und mich meinen Mitschüern zu stellen. Ich tat es jeden Tag, 4 Jahre lang. Die Angst verschwand nie.
Heute bin ich stolz darauf, dass ich die Zeit durchgestanden habe ohne klein beizugeben. Ich bin trotzdem froh, dass ich, bedingt durch unseren Umzug, ans G11 gekommen bin, wo ich endlich einen normalen Schulalltag erleben und dem Angstraum Schule endlich ein Ende setzen konnte. 

  • Was denkst du über Menschen, die große Angst haben, sich im öffentlichen Raum zu bewegen?
Meines Wissens nach ist diese Angst eine Krankheit, Agoraphobie. Ich frage mich, wie es zu dieser Krankheit kommen kann. Was sind die Auslöser?
Ich muss sagen, dass ich für die besagten Menschen großes Mitleid empfinde. Es muss furchtbar sein, sich nicht ungezwungen im Freien bewegen zu können. 

  • Wie kann man seine Angst vor Angsträumen überwinden? Soll man das überhaupt?
Jeder von uns fürchtet sich vor irgendetwas oder irgendjemandem. Jeder weiß, wie schwer es ist, Ängste zu überwinden. Ich denke, es kommt auf die Art des Angstraumes an, ob man sich ihm stellen soll. Hat man beispielsweise Angst vor Zahnärzten, so wie ich in Maes Beitrag gelesen habe, so denke ich, dass es  einem nur Vorteile verschafft, wenn man sich dieser Angst stellt. Andere Angsträume, wie beispielsweise eine gefährliche Gegend, in der es von zwielichtigen Gestalten nur so wimmelt, sollten ein Angstraum bleiben. Doch allgemein denke ich, dass jeder für sich selbst entscheiden muss, welchen Ängsten er sich stellen möchte und welchen nicht.


Beurteilungskriterium
Abstufungen
Persönliche Reflexion
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig
Analyse Angstraum Schule
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig
Analyse der psychologischen Komponente
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig

Persönlicher Kommentar:
Ich habe dieses Thema gewählt, weil ich mich noch nie bewusst damit auseinander gesetzt habe und es auch wirklich spannend fand, darüber zu reflektieren. Ich finde, ich habe alles gesagt, was mir nennenswert erschien und hoffe, dass andere dies auch so sehen.

1 Kommentar:

  1. Liebe Laura,
    Ich finde, dass dir die Bearbeitung dieses Arbeitsauftrags wirklich gut gelungen ist! Du kannst sehr anschaulich und lebendig schreiben, hast gute Beispiele erwähnt und warst auch ehrlich, als du deine Erfahrungen mit der Schule bzw. anderen Kindern geschildert hast! Ich freue mich für dich, dass das G11 die Angst genommen hat und du doch noch positive schulische Erfahrungen machen konntest! Super gemacht!

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