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Dienstag, 3. Februar 2015


Angsträume - Desiree Priemayr



Was sind für mich persönlich Angsträume? Welche Merkmale haben sie, wo befinden sie sich ganz konkret in deinem Leben?
 
Angsträume sind für mich Ort, die eine unheimliche und beunruhigende Aura ausstrahlen. Solche Orte rufen Gefühle in mir hervor, die anfangs vielleicht nur ein komisches Bauchgefühl  sind, bis sie sich sogar zu Angst entwickeln können. Orte die solche Gefühle in mir wecken, können ganz verschieden sein. Ich kann jetzt nicht genau sagen ich fürchte mich vor einem bestimmten Raum  oder einem bestimmten Ort, meistens ist es eher das Gefühl wie ich diesen Raum oder Ort wahrnehme, das mir Angst macht. Angst ruft in mir die Dunkelheit hervor, da ich nicht mehr meine volle Wahrnehmungskraft habe wie bei Tag. Man weiß nicht wer oder was hinter einem sein kann. Unheimliche Geräusche oder Personen verstärken dieses Gefühl. Also habe ich weniger vor der Dunkelheit selbst Angst, als einfach vor dem Ungewissen, das die Dunkelheit birgt. Ich empfinde die Räume und Orte auch anders, wenn ich alleine bin. Wenn ich allein bin habe ich das Gefühl, dass ich keine Macht habe gegen Angsträume „anzutreten“. Wenn ich zu zweit oder in einer Gruppe bin habe ich immer ein bisschen das Gefühl der Sicherheit und das mir Angsträume nichts  anhaben können. Nachts alleine durch dunkle Gassen zu spazieren macht mir Angst, da man immer wieder von Überfällen, Vergewaltigungen und anderen Straftaten ließt und auch im Fernseher sieht.
Ein Beispiel dazu: vom Amalienbad nach meinem Training bis zur U-Bahn Station war und ist ein Angstraum für mich. Es sind zwar nur knappe 100 Meter bis zur Station und trotzdem hatte ich bei jedem Meter stets ein komisches Gefühl. Hier sind es eher die Personen die mir Angst machen, denn oftmals wurde mir nachgerufen oder sogar nachgegangen. Da war ich froh, wenn ich dann endlich in der U-Bahn  gesessen bin.
 
Ein ganz anderer Angstraum sind für mich Erhöhungen bzw. Stiegen/ Gebäude wo beispielsweise der Boden nur aus Glas oder mit Löchern versehen ist, dass man hinunter sieht. Ich habe keine Höhenangst, jedoch habe ich das Gefühl wenn etwas aus Glas ist, dass es durchbrechen kann, wenn zu viele Leute darauf stehen.
 
Hast du schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht und hat sich so ein Angstraum manifestiert?
 
Bei mir sind Angsträume sehr oft verbunden mit Personen  oder Geräuschen. Wieso mir der Weg von U-Bahn zum Amalienbad Angst macht ist nicht ohne Grund. Einmal bin ich grade ins Training gefahren und mit mir in der U- Bahn saß ein Mann, der mich andauernd anstarrte und mir immer deutete ich solle zu ihm rüber gehen. Ich wollte eigentlich nur noch aus der U-Bahn raus, weil ich wirklich Angst hatte. Dann kam endlich die Endstation und ich fing an zu laufen. Ich dachte zum Glück bin ich gleich im Bad, als ich mich umdrehte, sah ich, dass der Typ mir nachlief. Ich schaute nicht mehr zurück und lief ins Bad. Dort drehte ich mich um und er stand einfach davor und starrte mich an. Es war wirklich ein schlimme Erfahrung und ich malte mir oft danach noch Szenarien aus die vielleicht passieren hätten können.
Ein anderer Angstraum war meine alte Wohnung bei Nacht. Oft war ich abends alleine zu Hause, weil meine Eltern Nachtdienst hatten. Die Wohnung war wirklich sehr groß und Altbau. Bevor ich schlafen ging schaltete ich meist alle Lichter ein und begann dann von ganz hinten langsam alle Lichter auszumachen  bis ich bei meinem Zimmer angelangt war. Der Boden knarrte oft und obwohl ich wusste ich hab alles zugesperrt und es kann eigentlich niemand da sein, hatte ich ein unwohles Gefühl und verkroch mich unter Decke in der Hoffnung bald einzuschlafen.

Woher kommt die Angst vor bestimmten Räumen?
 
Jeder von uns empfindet Angst anders, jedoch für jeden von uns muss es einen bestimmten Anreiz gegeben haben, dass man sich vor etwas fürchtet. Meiner Meinung nach sind Erfahrungen aus unserer Kindheit aber auch Erwachsenenleben die uns Angst verspüren lassen. Erfahrungen können vielseitig sein, es kann eine Erfahrung sein, die man selbst durchlebt habt, über die man nur etwas gelesen hat oder sogar nur beobachtet hat. Man hat an einem Tag und auch in der Nacht so viele Eindrücke und manchmal können Eindrücke negative Gefühle in uns hervorrufen. Wir sind heutzutage stark beeinflusst durch Medien und diese vermitteln uns meist auch viele Eindrücke. Nachrichten berichten meist nur über das schlechte, das in der Welt passiert. Das alles sind negative Eindrücke die wir tief in uns speichern und bei uns möglicherweise an einem bestimmten Ort oder in einem bestimmten Raum wieder in uns hochkommen, wir empfinden also Angst. Ein Angstzustand ist möglicherweise nur eine Schutzfunktion unserer Wahrnehmung. Es lässt uns solchen Orten und Räumen aus den Weg gehen.
 
Angstraum Schule: Ist für dich die Schule ein Angstraum? Welche Räume in der Schule magst du nicht so besonders?
 
Die Schule ist für mich kein Angstraum. Ich gehe gerne zu Schule und komme auch mit meinen Klassenkameraden und auch Lehrern allen sehr gut aus. Die Schule bietet mir viel mehr einen geborgenen Eindruck als einen negativen. Ich habe keine schulischen Probleme, welche mir Sorgen bereiten. Leider ist Schule nicht für jeden ein „willkommener“ Ort. Viele haben Angst davor in die Schule zu gehen, wegen schlechter Noten oder weil sie womöglich gehänselt werden. Ich hatte immer das Glück dieser Erfahrung aus den Weg gehen zu können. Ich habe eine schlechte Note nie als Angst angesehen, es gab mir viel mehr den Ehrgeiz, dass ich sie ausbessern oder einfach beim nächsten Mal versucht besser zu machen.
Bestimmte Räume, die ich in der Schule nicht mag, gibt es nicht wirklich. Die einzige Überwindung in der Schule waren die Stiegen. Ich kann mich noch an meinen ersten Besuch in der Schule erinnern. Ich hatte solche Angst die Stiegen hoch zu gehen, da die Seiten aus Glas waren. Da nahm mich meine Mutter in die Arme und sagte mir nur, dass ich diese Stiegen jetzt acht Jahre lang hoch und runter gehen werde und dass dies Angst irgendwann weniger werden würde. Anfangs ging ich wirklich nur in der Mitte der Stiegen, bis die Angst wirklich leichter wurde. Heute habe ich keine Angst mehr, aber ab und zu ergreift mich trotzdem noch ein mulmiges Gefühl.
  
Was denkst du über Menschen die große Angst haben, sich im öffentlichen Raum zu bewegen?
 
Menschen, die große Angst  haben sich im öffentlichen Raum zu bewegen, denen muss etwas Schreckliches wiederfahren sein. Für solche Menschen ist die Außenwelt eine ständige Angst und Stresssituation und der Alltag kann zu einer Phobie werden. Erfahrungen und Erlebnisse müssen für diese Menschen so kräfteraubend und furchterregend gewesen sein, dass ich wirklich tiefstes Mitleid mit ihnen empfinde. Oftmals leben diese Menschen dann in ihren eigenen vier Wänden und lassen sich nicht helfen. Hilfe würde auch bedeuten, dass sie aus ihrem „sicheren Reich“ hinaus in die „böse Welt“ müssten. Eine Kleinigkeit wie einkaufen wird schon zum Horror. Sie müssen ihren ganzen Mut und ihre ganze Kraft dafür aufwenden, dass sie sich hinaus trauen. Solche Menschen leben meist auch ziemlich einsam und allein. Sie isolieren sich nämlich nicht nur von ihrer Außenwelt, sondern auch von jeglichem sozialen Kontakt. Sie sehen die Isolation als einzigen Ausweg die Angst zu umgehen.
Ich kenne keine solche Menschen, außer vielleicht aus Filmen. Jedoch wäre es für mich wirklich unvorstellbar so zu leben. Ich würde es nicht einmal 48 Stunden auszuhalten nur allein in meinen eigenen vier Wänden. Jedoch kann ich mich gut in diese Menschen hineinversetzen und auch verstehen, dass es solche Menschen sehr schwer im Leben haben müssen. Ich würde solchen Menschen wünschen, dass sie es schaffen ihre Angst irgendwann und mit der richtigen Hilfe zu überwinden.
 
Wie kann man seine Angst vor Angsträumen überwinden? Soll man das überhaupt?
 
Ich denke die Angst ist etwas, dass sich tief in uns verborgen hält und in bestimmten Situationen hochkommt. Für mich ist es sehr wichtig seinen Ängsten gegenüber zu treten und sie zu überwinden. Natürlich ist das nicht sehr einfach, da man zuerst einmal herausfinden muss, wie man am besten mit ihr umgeht. Es bringt meiner Meinung nach nichts, ständig nur vor ihr davon zu laufen. Es ist nicht für jeden Menschen gleich einfach sich seiner Angst zu stellen, wie die Menschen aus der vorigen Frage. Trotzdem sollte man es zumindest versuchen, ob das jetzt mit psychologischer Hilfe ist oder das man sich selbst damit auseinander setzt, es hilft uns ein glücklicheres Leben zu führen. Oftmals ist es so, dass man seine Ängste verdrängt und so lernt mit ihnen zu leben aber trotzdem verschwindet die Angst nie wirklich. Aus diesem Grund ist es wichtig sich mit der Angst frühzeitig auseinander zu setzten.
  



Beurteilung:

Beurteilungskriterium
Abstufungen
Persönliche Reflexion
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig
Analyse Angstraum Schule
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig
Analyse der psychologischen Komponente
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig



Persönlicher Kommentar: 

Mir persönlich hat dieser Arbeitsauftrag sehr gut gefallen. Man konnte gut über seine eigenen Erfahrungen und Gefühle reflektieren. Es war auch sich interessant sich mal wieder intensiv mit seinen persönlichen Ängsten zu beschäftigen. 
Viele Ängste werden also mit der Zeit verdrängt, die man als Kleinkind hatte aber verschwinden werden sie nie, wenn man sich nicht damit beschäftigt. Dieser Arbeitsauftrag war auch insofern angenehm, dass man nichts im Internet recherchieren musste, sondern einfach seine Gedanken dazu aufschreiben konnte!

3 Kommentare:

  1. Hi Desi :)
    Dein Beitrag über Angsträume hat mir grundsätzlich sehr gut gefallen, weil du viel Persönliches einbringst und man merkt, dass du dir Gedanken über das Thema gemacht hast. Mir gefällt deine Beschreibung der Angst vor der Dunkelheit, dass man nämlich nur vor der Ungewissheit Angst hätte. Deine Angst vor dem Weg zwischen dem Schwimmbad und der U-Bahn kann ich sehr gut nachvollziehen, auch ich bekomme ein mulmiges Gefühl wenn ich den Weg von der Station bis zu meiner Wohnung gehen muss. Mir gefallen außerdem deine psychologische Sicht und dein Denken zu diesem Thema.
    Wie gesagt, dein Beitrag gefällt mir sehr gut :)
    G. Ivana

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  2. Liebe Desiree!
    Ich habe mich entschlossen deinen Beitrag zu kommentieren, weil ich selbst ebenfalls zu dem Thema „Angsträume“ einen Beitrag veröffentlicht habe.
    Genau wie du finde ich es viel schlimmer in der Dunkelheit alleine an einem Ort zu sein, als am Tag oder mit mehrern Personen, die man kennt. Tagsüber oder wenn man jemanden an seiner Seite hat, fühlt man sich einfach viel sicherer. Ich glaube zudem auch, dass man sich eher schreckliche Gedanken macht und sich schlimme Situationen ausmalt, wenn man alleine im Dunkeln ist, weshalb die Angst in so einem Moment viel größer ist.
    Zum Glück bin ich noch nie einer Person begegnet, die begonnen hat mich zu verfolgen. Ich kann verstehen wie groß deine Angst in diesem Moment gewesen sein muss und ich bin wirklich froh, dass dir nichts passiert ist. Ich bin der Meinung, dass solche schlechten Erfahrungen für immer in unserem Gedächtnis bleiben, wir können sie einfach nicht mehr vergessen und sie führen dazu, dass wir in ähnlichen Situationen diese Angst wieder zu spüren bekommen.
    Ich empfinde auch Mitleid mit den Menschen, die Angst vor öffentlichen Räumen haben und genau wie du glaube ich, dass diesen Menschen etwas sehr Schlimmes passiert sein muss, da sie am liebsten nicht mehr aus ihrem Haus hinaus wollen. Was ich in meinem Beitrag nicht bedacht habe, ist, dass diese Personen, wie du in deinem Post erwähnst, sich von jeglichen sozialen Kontakten isolieren. Ich bin aber zudem der Meinung, dass ihnen durch diese Einschränkung auch einige Möglichkeiten (ins Kino gehen, … ) entgehen.
    Zusammenfassend muss ich sagen, dass ich der Meinung bin, dass du wirklich toll und ausführlich an diesem Beitrag gearbeitet hast. Man merkt, dass du dich mit den einzelnen Fragen gut auseinandergesetzt hast und es hat mir gefallen, dass du immer wieder eigene Erfahrungen eingebaut hast. Sowohl die Analyse des Angstraums Schule als auch die Analyse der psychologischen Komponente ist dir sehr gut gelungen. Zudem muss ich noch erwähnen, dass mir deine persönlichen Reflexionen sehr gut gefallen haben. Abschließend ist also zu sagen, dass dir ein wirklich ausgezeichneter Blog-Eintrag gelungen ist und ich deiner Selbstbeurteilung nur zustimmen kann.

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  3. Liebe Desi,
    Wenn man deinen Beitrag und von deinen Erlebnissen liest, dann kann man deine Angst wirklich gut nachvollziehen! Vor allem die Situation mit dem Fremden ist wirklich unangenehm, aber auch die Wohnungssache klingt gruselig. Ich bin selbst in einer Altbauwohnung aufgewachsen und wohne noch immer in einer und da gehört knacksender Boden und Knarren zum Programm... Ich weiß also, was du meinst, aber diese Angst kann man mit dem Alter auch besiegen ;-)! Super gemacht!

    Liebe Ivana, Kommentar ok, liebe Janina, Kommentar noch mal vertiefender, super!

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