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Freitag, 27. März 2015

                                 Globalisierung und ich

Von der Zahnpaste bis zum Auto ohne der Globalisierung wäre das Leben so wie ich es kenne und liebe (die meiste Zeit jedenfalls) nicht möglich.

Ohne Globalisierung würde sich für mich der Gang zum Friseur schon als Herausforderung entpuppen. Doch der Globalisierung sei Dank ist dies nicht so. Shampoo, Conditioner, Haaröl ect. alle die Produkte die ich brauche um meine Haare zu pflegen und die gesund zuhalten kriege ich leider nicht wie die meisten von euch beim dm, Bipa oder Müller.

1- bis 2-mal im Monat führt mich mein Weg auf der Suche nach Haar -, und Pflegeprodukte in einen kleinen African Shop am Rennweg. In dieser kleinen Boutique bekomme ich alles was ich brauche von Gesichtswasser über für meine Haare passenden Shampoo bis zur für meine Haut geeignete Hautcreme. Ohne der Globalisierung wäre es für mich so gut wie unmöglich passende Kosmetika und Pflegeprodukte zu erwerben. Wie bereits erwähnend wäre ohne Globalisierung der Gang zum Friseur für mich eine echte Herausforderung. Glaubt es oder nicht, ich bin sehr bestimmt was meine Haare belangt denn da darf nicht jeder x-beliebige ran. Einer von sehr wenigen Afro- Friseursalons in Wien, das Afro American Hair Center besuche ich schon seit Jahren. Hier kann ich mir von Fachleuten die Haare schneiden oder auch frisieren lassen von Cornrows bis zu Open Braids  können die alles :-D.

Die Globalisierung ermöglicht mir einem Stück Heimat in Form von Kulinarik „ nach Hause“ zu bringen. Ich liebe die österreichische Küche, doch die kann der congolaisischen Hausmannskost nicht das Wasser reichen. Fufu wird in nahezu allen Ländern südlicher der Sahra gegessen und ist ein fester Bestandteil der subsaharischen Esskultur. Auch Delikatessen  wie Kochbananen, Maniok, Yams oder Taro gibt es nicht beim Billa um die Ecke zu kaufen.  Der Globalisierung sei Dank gibt es in der Wimbergergasse 5 den Prosi eine Exotic Supermarkt mit asiatischen, afrikanischen und lateinamerikanischen Spezialitäten.

Unumstritten ist das die Globalisierung alle Lebensbereiche beeinflusst, so auch meine Urlaubsplanung. Die die mich kennen wissen das ich unheimliche gerne reisen, ob alleine mit Freunden oder mit der Familie. Ich liebe es neue Länder, Städte, Kulturen und Traditionen kennen zu lernen und zu erkunden. Dank der Globalisierung ist es allen „Tarvellover“ möglich sich nahezu überall auf Englisch  zu verständigen auch ist es heutzutage wahrscheinlicher einfacher denn je in andere Länder ein -, und auszureisen.

Die Globalisierung beeinflusst meine berufliche Zukunft insofern, dass ich es für erstrebenswert empfinde das mir höchst mögliche Bildungsniveau zu erreichen. Da ich mit den Gedanken spiele später einmal auswandern möchte ich eine gute Ausbildung absolvieren um auch in ausländischen Arbeitsmärkten konkurrenzfähig zu sein. Dafür werden wir bereits in der Schule geformt, beispielsweise in dem und die Möglichkeit geboten wird Fremdsprachen wie Englisch, Französisch, Spanisch ect. zu lernen. Auch der Erwerb verschiedenster Zertifikate verschafft uns die Möglichkeit uns von unseren späteren Konkurrenten am Arbeitsmarkt abzusetzen. Außerdem werden wir in Laufe unserer Schullaufbahn darauf „trainiert“ global das heißt vernetzt zu denken oder auch fächerübergreifend. Beispielsweise könnte bereits erworbenes Wissen in GSK den Grundstein dafür bilden um in GWK zu verstehen warum die USA die Wirtschaftspolitik der Welt dominiert.

Das Leben zwischen zwei Kulturen. –  Die Globalisierung ist grundsätzlich etwas Gutes doch in meinen Leben machen sich auch die wenigen Schattenseiten bemerkbar. „Kein Weg ist länger als der Weg vom Kopf zum Herzen“ ist der Titel des preisgekrönten Textes von Gracia Ndona einer Kindheitsfreundin. In diesem Text beschreibt sie, die Schwierigkeiten die „Nicht-Bio-Österreicher“ in ihrer Identitätsfindung zu bewältigen haben. Ich bin im Congo geboren und habe meine ersten Lebensjahre dort verbracht, doch mittlerweile lebe ich seit fast einen Jahrzehnt in Österreichern. Macht diese Tatsache mich zu einer Österreicherin? Oder bleibe ich egal wo ich lebe eine Congolaisin? Seit fast einen Jahrzehnt versuche ich mir diese Fragen zu beantworten. Sich anpassen und integrieren alles schön und gut aber zu welchen Preis. Oft höre ich von meinen Eltern du kannst jenes und dieses nicht tun du bist Afrikanerin/ Congolaisin/ Muluba und keine Österreicherin. Auf der anderen Seite heißt es die Immigranten müssen sich an die österreichische Kultur anpassen. Und ich mitten drin. Bei den Versuch beiden Ansprüchen beider Kulturen gerecht zu werden, frage ich mich oft genug wer bin ich eigentlich und wo gehöre ich hin.

Wie bereits erwähnt die Globalisierung ist grundsätzlich was Gutes, doch langsam sehe ich die Angst meiner Eltern in der österreichischen globalisierten Gesellschaft meinen Bezug zu Congo zu verlieren bestätigt. Ich sehe mich gezwungen die eine Identität aufgeben zu müssen um mich selbst definieren zu können. Als Afrikanerin oder Europäerin, als Österreicherin oder Congolaisin.


Mein Fazit: Globalisierung bringt meiner Meinung nach deutlich mehr Vorteile als Nachteile. Doch in meinen Fall hat die Sache einen Hacken gehabt. Die Frage nach dem „Wer bin ich?“  hat mich jahrelang beschäftigt und auch wenn ich heute weiß wer ich bin und wohin ich gehöre, übe ich mich jeden Tag darin den Spagat zwischen den Kulturen zu perfektionieren. 


Beurteilungskriterium
Abstufungen
Auseinandersetzung mit den Fragen
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig
Differenzierte Betrachtung des Themas
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig
Nennung und Analyse von Beispielen
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig

1 Kommentar:

  1. Liebe Christelle,
    Danke, dass du so offen deinen persönlichen Zugang zu dem Thema in deinem Beitrag schilderst. Als Immigrantin ermöglicht dir die globalisierte Wirtschaft Vieles, allerdings ist das mit der Identität wieder nicht so leicht. Ich habe gleich die oben erwähnte Autorin gegooglet und werde auf jeden Fall ihren Text lesen. Danke dafür! er wird mich sicherlich bereichern.
    Ich kann natürlich nicht beurteilen, wie es ist, zwischen zwei Kulturen zu leben, aber ich frage mich schon, ob es wirklich eine "entweder-oder-Entscheidung" sein muss. Warum geht nicht beides? Mit dem Begriff der hybriden Kultur konntest du ja auch weniger anfangen, aber vielleicht sagt dir der Begriff "transkulturell" mehr zu. "Transkulturell" oder "transnational" bedeutet für mich "über mehrere Kulturen oder Nationalitäten hinaus gehend", es ist beides und mehr, man kann sich nicht festlegen, weil alles so wichtig ist, dass es ein Fehler wäre, sich zu entscheiden, denn dann würde man einen Teil von sich verleugnen. Deine Identität(sfindung) wird dich sicherlich (wie jeden anderen Menschen auch) ein Leben lang beschäftigen und du wirst dich sicherlich immer wieder neu je nach Situation entscheiden müssen, wer du bist, aber dich selbst auf eine Sache zu reduzieren fände ich persönlich sehr schade, denn du bist so viel mehr! Glaube an dich selbst, vertraue auf dich selbst und sei offen, dann glaube ich, wirst du immer wieder zu deiner eigenen Zufriedenheit die Frage nach dem "wer bin ich eigentlich?" besser beantworten können.
    Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und viel Erfolg dabei! Und gute und wahre FreundInnen, die dich immer unterstützen und dich so schätzen und lieben, wie du bist! :-)

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