Erstmal wusste ich nicht so genau, wo ich überhaupt anfangen soll. Was ist wirklich ein Zeichen von Globalisierung und was nicht? Für vieles bin ich wahrscheinlich auch schon "blind" geworden, da ich es ja tagtäglich sehe. Trotzdem habe ich versucht, so kreativ und aufmerksam wie möglich zu sein. Um meine Spurensuche ansehnlich zu gestalten, habe ich die meisten "Fundstücke" fotografisch festgehalten.
Einer der besten Orte, um Globalisierung zu verdeutlichen, ist wahrscheinlich der Supermarkt. Dorthin hat mich auch der Weg meiner Spurensuche geführt. Ich bin noch nicht einmal die Hälfte der Strecke gegangen, als mir gleich eine Art Container ins Auge gestochen ist. "Caritas und Du". Das hat meiner Meinung nach deshalb mit Globalisierung zu tun, da wir langsam beginnen, uns mithilfe der Globalisierung auch gegenseitig zu helfen und nicht nur den anderen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Früher war es bestimmt nicht zu einfach, (Sach-)Spenden in andere Länder zu bringen wie es heute ist. Allgemein haben viele Mensch wahrscheinlich erst im Zuge der Globalisierung mitbekommen, wie schlecht es anderen Ländern geht. (Wobei man hier auch sagen muss, dass die anfangende Globalisierung in vielen Gebieten ja erst dazu geführt hat, dass es den Mensch hier so schlecht geht.)
Erstmal ist zu bemerken, dass eines der Geschäfte auch ein Supermarkt namens Merkur ist. Dieser gehört, wie wahrscheinlich den meisten bekannt ist, zu der REWE-Gruppe, also einem deutschen Unternehmen.
Zweitens wurden diese Geschäfte und auch die vielen Häuser am Leberberg nur wegen der Globalisierung gebaut. Dadurch, dass es nicht mehr sonderlich schwer ist, in ein anderes Land zu reisen oder auszuwandern, gibt es auch viel Immigration nach Wien. Ich habe ein Foto gefunden, das genau diese Stelle zu der Zeit, zu der wir hierher gezogen sind, also vor rund 17 Jahren zeigt.
Man kann es zwar nicht gut erkennen, aber im Bild stehen da, wo jetzt die Geschäfte und Wohnungen sind, nur Kräne. Einwanderer kommen aber nicht nur aus anderen Ländern, sonder auch zu großen Teilen vom Land. Durch die Globalisierung muss man nämlich noch mehr darauf achten, am Ball zu bleiben und das gelingt in der Stadt einfach leichter. Dazu kommt, dass am Land die Arbeitsplätze knapper werden, da viele Arbeiter heutzutage schon durch Maschinen ersetzt werde können. (Wieder ein Beispiel für Globalisierung!)
Diese "Weltuhr" ist für mich ein sehr deutliches Zeichen für Globalisierung. Den wen hätte vor hundert Jahren interessiert, wie spät es am anderen Ende der Welt ist? Dadurch, dass wir immer näher zusammenwachsen (symbolisch natürlich), gewinnt diese Frage jedoch an Relevanz. Den vielleicht plant man ja schon den nächsten Urlaub und rechnet, wie groß der Jetlag sein wird. Und genau während ich darüber nachdenke, erwische ich eines DER Beispiele für Globalisierung.
Ein Flieger fliegt vorbei. Nicht zu selten habe ich mich schon gefragt: "Wo der wohl hinfliegt?" oder: "Wo der wohl herkommt?" Es ist so einfach geworden, an einen völlig fremden Ort zu gelangen. Wenn man genug Geld hat setzt man sich einfach in den nächsten Flieger und ist in ein paar Stunden in einer fremden Welt mit fremder Kultur.
Auch die Bäume, die am Straßenrand stehen, sind sicherlich nicht alle einheimisch. Das ist auch ein Punkt, den ich im Supermarkt bemerkt habe: Exotische Pflanzen können (zum Teil zu sehr niedrigen Preisen) an jeder Ecke erstanden werden. Orchideen würde ich schon fast als Paradebeispiel zählen, genauso wie Zitrusfrüchte, bzw. -bäume.
Schokolade, Kaffee, diverse Nüsse und getrocknete Früchte, das alles kann ganz nebenbei erstanden werden. Und diese Produkte sind sehr gute Beispiele für die "Blindheit", die uns fast alle betrifft: Denn wer denkt schon groß nach, wenn er in seine Milkatafel beißt? Wer überlegt sich, woher den der Kakao kommt und unter welchen Bedingungen er gepflanzt, geerntet und verarbeitet wurde?
Auch in der Obst- und Gemüseabteilung kommt man an Importprodukten nicht vorbei. Süßkartoffeln aus den USA, Trauben aus Südafrika, Bananen und noch vieles mehr lässt sich finden. Dazu muss ich aber sagen, dass ich nicht einmal in einem unheimlich großen Supermarkt war. Ich habe Lidl besucht, der immer betont, wie heimatverbunden er nicht sei. Bedenkt man es recht kann das nicht ganz stimmen, bei all den "ausländischen" Produkten, die er führt. Noch ein weiterer Punkt fällt mir ein, wenn ich über Lidl nachdenke: Diesen Markt gibt es nämlich auch in Irland und in Deutschland. Ich weiß nicht, ob er noch in weiteren Ländern vertreten ist, in diesen beiden habe ich ihn mit eigenen Augen gesehen. Das zeichnet die Globalisierung doch auch aus: Dass sich große Konzerne und erfolgreiche Produkte meist in mehreren Ländern finden. Auch hier ein Paradebeispiel: Starbucks.
In so gut wie jeder Stadt ist an jeder zweiten Ecke eine Filiale des Giganten zu finden. Die Kaffeehauskette begeistert weltweit und ist im Begriff, traditionelle Wiener Kaffees auszurotten.
Im Bereich "Essen und Trinken" findet sich allgemein sehr viel an Globalisierung. Coca Cola, Meeresfisch in Unmengen, Orangensaft, französischer Wein, asiatische und griechische Spezialitäten, Italienisches, Amerikanisches und vieles mehr liegt Seite an Seite.
Red Bull ist zwar eine österreichische Marke, sie hätte aber ohne der Hilfe der Globalisierung höchstwahrscheinlich weit weniger Erfolg. Österreich als alleiniger Markt könnte niemals so viel abwerfen wie ein weltweiter Vertrieb des Produkts. Um hier stark und erfolgreich zu sein, brauch es jedoch viel Geschick, ausgeklügeltes Marketing (das Red Bull auf jeden Fall hat) und auch ausreichend Glück und Ehrgeiz. Das mach zu einem gewissen Teil auch die Globalisierung aus. Einerseits ist es leichter, Erfolg zu haben, da man ein größeres Publikum hat. Andererseits ist es so schwer wie nie, da man auch eine immense Zahl an Mitstreitern und Konkurrenten hat.
Sonnencreme würde sich meines Erachtens nach weit nicht so gut verkaufen, würden nicht so viele Menschen in den Süden (bzw. in wärmere Gebiete) fahren, um dort Urlaub zu machen. Außerdem ist die Globalisierung (Verkehr, Industrie,..) ein großer Anheizer der globalen Erwärmung, aufgrund derer wir uns auch in Österreich immer besser vor der Sonne schützen müssen.
Wo wir schon beim Verkehr sind: Wir beziehen unser Erdöl und Erdgas aus anderen Ländern, importieren es also. Wäre Österreich in dieser Hinsicht auf sich allein gestellt, könnten nicht so viele Mensch mit dem Auto fahren (eigentlich fast keiner) und es gäbe schon gar keine Tankstellen.Im Bild oben kann man ein Sonnenstudio erkennen, was ich auch mit der Globalisierung in Zusammenhang bringe. Denn nur dadurch, dass wir mit der ganzen Welt vernetzt sind, breiten sich Trends wie der "Bräunungshype" so schnell und flächendeckend aus. Wir sehen California-Girls in der Werbung (sowieso gephotoshopt, aber egal), die makellos braune Haut haben und wir wollen genau das gleiche. So verhält es sich auch mit Modetrends. Was von oberster Stelle diktiert wird, wird wenig später in New York und Paris und noch ein wenig später auch in Wien getragen.
Hier zum Beispiel Jeans, die einen Durchbruch hatten, den andere Modestücke erstmal nachmachen müssen. Aber auch Landkarten, die sich immer wieder in der Mode finden (wie zum Beispiel auf meiner Uhr) sind ein gutes Beispiel für die Globalisierung und das Fernweh, das uns damit eingeimpft wurde. Und wohin geht man, wenn das Fernweh zu groß wird? Natürlich, ins Reisebüro.
Doch man muss nicht einmal vor die Türe gehen, um Spuren der Globalisierung zu finden. Gleich über meinem Schreibtisch hängte eine Magnetwand. Diese stellt sich bei genauerem Betrachten als Sammelsurium der Globalisierung heraus. Im unterstehenden Bild sieht man einen Teil von dieser. Es finden sich unter anderem Postkarten von Passau, Rom und Kroatien, Kinotickets von größtenteils amerikanischen Filmen, Reiseandenken, eine U-Bahnkarte von Rom und auch genug Englischsprachiges.
Auch hier sind wir schon wieder beim nächsten Thema angelangt: Die englische Sprache. Dank der Globalisierung nimmt die Bedeutung des Englischen immer mehr zu, da sie DIE Handelssprache schlechthin ist und fast jeder, egal wo am Erdball, diese versteht.
Zu Hause gibt es allgemein unzählige Objekte, die ich der Globalisierung verdanke. Fast meine ganzen Kosmetika zum Beispiel. Schminke, Duschgel, Zahnpasta und so weiter und so fort. Dazu kommen noch Ikea-Möbel, fast meine gesamte Kleidung und Elektrogeräte. Diese führen mich zu einem weiteren wichtigen Aspekt der Globalisierung: Die gedankliche Vernetzung der Welt via Internet. Denn nicht nur Materielles kann geteilt werden, sondern auch Gedankengut und politische bzw. gesellschaftliche Ansichten. Nie ging das leichter als heute: Über Social Media, Zeitungen, Youtube oder diverse Apps. Denn auch das Smartphone ist ein Einstiegsticket in die Welt der Globalisierung. Mit Internetanbindung surft man mit wenigen Wischern durch die Welt, sieht sich womöglich Fotos von fremden Menschen an und erfährt nebenbei, was in der Welt gerade passiert. Auch Online-Shopping ist eine "Auswirkung" der Globalisierung. Zu meinem Glück hatten wir gerade ein Paket von Amazon im Vorraum stehen.
Mittlerweile kann ja alles bestellt werden und das von überall aus und zu jedem Zeitpunkt.
Ich versuche, jetzt langsam zu einem Ende zu kommen, denn ich denke, ich habe meine Spurensuche schon sehr genau und umfangreich durchgeführt. Und auch das Medium, in dem ich sie posten werde, ein Blog, ist schon eine Spur der Globalisierung. Denn wäre dieser öffentlich, könnte auch jemand in China oder Australien diesen Eintrag lesen. Und sogar unsere neue Matura würde ich teilweise auf die Globalisierung zurückführen: Sie hat sich ja nur aus dem Vergleich der österreichischen Matura mit der anderer Länder ergeben. Und dieser ist erst durch die Globalisierung so richtig möglich.
Allgemein muss ich sagen, dass es mich eigentlich nicht überrascht hat, dass ich so viele Spuren der Globalisierung gefunden habe. Manche sind eher positiv zu bewerten, andere eher negativ, was aber auch darauf ankommt, aus welcher Perspektive man sie betrachtet. Es ist kein Geheimnis, dass die Globalisierung allgegenwärtig ist, aber ich war schon etwas überrascht, dass mich ein Thema sofort zum nächsten leitet und ich so eigentlich unendlich viele Spuren aufführen könnte, da fast alles irgendwie mit der Globalisierung zusammenhängt.
P.S.: Ich kann jetzt sehr deutlich nachempfinden, wie sie sich in Zell am See gefühlt haben müssen, da ich auch beim Lidl versucht habe, heimlich zu fotografieren (man weiß ja nicht, wie die Verkäufer reagieren). Und es tut mir leid, dass nicht alle Fotos so qualitativ hochwertig sind, wie ich es gerne hätte.
Liebe Verena!
AntwortenLöschenIch bin der Meinung, dass du deine Zusatzarbeit wirklich sehr gut erfüllt hast. Deine Themenwahl war wirklich sehr passend, da „Globalisierung“ im Moment auch im Unterricht sehr aktuell ist. Ich finde es gut, du so viele „Spuren“ von Globalisierung allein in deiner Wohnumgebung gefunden hast.
Verena, was ich dir sagen muss, ist dass du in so vielen verschiedenen Bereichen versucht hast den Einfluss der Globalisierung aufzuzeigen. Heutzutage ist es manchmal schon schwer den Einfluss einer globalisierten Kultur zu erkennen, da es schon zur Normalität geworden ist.
Wie du auch schon erwähnt hast, war vor 20 Jahren unsere Welt in gewisser Weise heimischer, da Globalisierung noch nicht so einen hohen Stellenwert hatte, heute ist sie nicht mehr wegzudenken.
Natürlich hat Globalisierung nicht nur positive Aspekte, denn durch die vielen Möglichkeiten Nahrungsmittel, Kleidung oder einfach nur andere Kulturen kennen zu lernen und auch zu nutzen und konsumieren, gehen möglicherweise traditionelle Werte oder heimische Nahrungsmittel ein wenig verloren. Nichts desto trotz sind wir genauso wie du gesagt hast auf einige globalisierte Aspekte wie zum Beispiel das Erdöl angewiesen.
Zusammenfassend kann ich dir nur sagen, dass du wirklich gute Arbeit geleistet hast in deiner Recherche und in deiner Spurensuche.
Liebe Grüße
Desiree
Liebe Verena,
AntwortenLöschenIch bin von deiner Spurensuche wirklich sehr begeistert, vor allem deshalb, weil du dich von einem Detail zum anderen hast führen lassen! Die Details übersieht man oft allzu leicht, aber dir ist im Rahmen deiner Beobachtungen eigentlich nichts entgangen. Dein Bericht ist sehr interessant zu lesen, witzig und kreativ, und die Fotos sind wirklich eine super Illustration! Auch der Bilck in die Vergangenheit ist sehr passend, ich fühle mich noch gar nicht so alt und bin dennoch schon 30 und wenn ich überlege, was in den letzten 30 Jahren so alles passiert ist und sich verändert hat... es ist immer wieder erstaunlich, verblüffend und auch ein bisschen unheimlich :-)!
Eine tolle Arbeit und Leistung, die einen super strahlenden 1er mit :-) und Sternchen verdient hat!
Liebe Desi, super Kommentar!