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Montag, 2. Februar 2015

ANGSTRÄUME - Ivana Lukic


  • Angsträume sind meiner Meinung nach Plätz, Orte oder sogar ganze Gebiete, wo sich eine Person aus verschiedenen Gründen nicht sicher fühlt und das Angstgefühl steigt. Für mich ist nahezu jeder Ort etwas unheimlich, wenn es dunkel ist und kaum andere Personen in der Nähe sind. Das wäre beispielsweise der Weg von der U-Bahn-Station bis zu dem Gebäude, in dem ich wohne. Das kleine Gebiet um die Station herum ist eigentlich immer beleuchtet und Menschen befinden sich auch nahezu immer dort, doch dann muss ich in eine kleinere Straße abbiegen. Rechts befindet sich Gebüsch und Bäume, Links eine riesige Baustelle und hinter dieser ein kleiner Park, welcher Nachts zugesperrt wird. Das Tor, welches zum Park führt wird von Reklametafeln überdeckt, so, dass man nur den dunklen Winkel zum Eingang sehen kann. Auch in Bosnien, wo ich ursprünglich herkomme, gibt es persönliche Angsträume. Meine Großeltern leben weit weg von der Stadt und die erste beleuchtete Straße ist ungefähr 25 km von ihrem Grundstück entfernt. Um das Haus herum sind ausschließlich Wälder und Berge. Sieht man aus dem Haus heraus, kann man absolut nichts außer Dunkelheit erkennen. 
  • Als ich noch ein Kleinkind war und mit meiner Familie in Bosnien gelebt habe, hatte ich ein erschreckendes Erlebnis. Ich durfte damals im Sommer länger draußen mit den Nachbarskindern spielen, allerdings nur auf der Hauptstraße, welche die einzige war, die beleuchtet war und wo sich alle Kinder am Abend versammelten. Unser Haus war etwas weiter weg und die Straßenbeleuchtung reichte nicht ganz bis zum Haus. Kurz vor der Treppe, die zur Eingangstür führt, sprang ein streunender Hund hinter dem gelagerten Holz und bellte mich an. Damals dachte ich aus irgendeinem Grund aber zuerst, dass es ein Bär wäre. Mein Vater musste seit dem bewegungssensorische Außenlichter um unser Haus anbringen. In Wien hatte ich keine traumatischen Erlebnisse, allerdings bin ich generell leicht zu beeinflussen und durch die Medien halte ich mich von dunklen und leeren Gebieten fern. 
  • Ich denke Menschen entwickeln eine Angst vor bestimmten Räumen oder Orten, wenn sich in ihrer Vergangenheit schon etwas für sie traumatisierendes im Bezug auf diesen Raum/Ort ereignet hat. Das könnten Raubüberfälle in dunklen Gassen sein oder vielleicht auch der Verlust von geliebten Personen bei einem Autounfall auf der Autobahn. Auch könnten Ängste entstehen, wenn sich bestimmte Vorurteile oder "Klischees" bilden. Diese Ängste werden von Medien, Eltern oder dem sozialen Kreis, in dem sich die angstgeplagte Person befindet, gefördert. So haben zum Beispiel Kinder vor Ärzten oder abgelegenen, dunklen Orten angst, "Wohlverdienende" haben vor sozial niedrigeren Vierteln und den Einwohnern dort angst und mache haben angst vor Horrorfilmen. Der Tiefenpsychologe Viktor Frankl unterteilte die Angst des Menschen in reale und irreale Ängste. So wäre die Angst vor einem Horrorfilm irreal und die Angst vor Dunkelheit real, da unser Fluchtinstinkt eine große Rolle spielt und uns warnt. 
  • In der Schule hatte ich bis jetzt noch nie Angst, wie ich sie beispielsweise in der Dunkelheit habe. Allerdings schwebt die bevorstehende Matura und VWA-Präsentation immer in der Luft und das ist für mich sehr wohl angsteinflößend. Spezielle Räume in der Schule, die mir angst machen gibt es nicht allerdings bin ich ungerne im Buffet, da es dort immer voller SchülerInnen ist. 
  • Ich denke Menschen, die sich sehr unwohl in der Öffentlichkeit fühlen, haben ihre Gründe warum sie diese meiden. Das könnte am mangelnden Selbstbewusstsein, traumatischen Erlebnissen oder Psychosen liegen. Obwohl diese Personen glauben, dass es ihnen zu Hause am besten geht, denke ich, dass psychologische Hilfe angebracht wäre, da es heutzutage zu einem normalen Alltag dazugehört, sich in der Öffentlichkeit problemlos und frei bewegen zu können. Meiner Meinung nach leiden diese Menschen an irrealen Ängsten, das heißt ihr Gewissen und ihr Handeln schränkt sie unnötig ein, ein normales Leben zu führen und dadurch sinkt natürlich auch ihre Lebensqualität.  
  • Wie gesagt, unterschiedet man zwischen irrealer und realer Angst. Irreale Ängst sollten nach Möglichkeit überwunden werden, da sie unnötige Einschränkungen mit sich bringen. So sollte man im oberen Fall versuchen, den Grund für die Angst vor der Öffentlichkeit zu finden und zu überwinden. Diese Angst kann eine Person stark im alltäglichen Leben behindern. Reale Ängste basieren auf Instinkte und sind nicht dauerhaft, daher müssen bzw. sollten solche Ängste nicht überwunden werden. Deshalb finde ich es nicht schlimm, wenn sich eine Person vor einem bestimmten Ort fürchtet. 
Persönliche Beurteilung:

Beurteilungskriterium
Abstufungen
Persönliche Reflexion
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig
Analyse Angstraum Schule
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig
Analyse der psychologischen Komponente
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig


Persönlicher Kommentar:

Angsträume haben einen starken Bezug zur menschlichen Psyche, daher fand ich das Thema sehr interessant. Die Angst vor bestimmten Räumen, Orten oder der Öffentlichkeit kann sehr einschränkend für einen Menschen sein aber sie dient auch der Warnung vor Gefahr. 

2 Kommentare:

  1. Liebe Ivana,
    ich finde, dass du deinen Beitrag sehr gut gemacht hast. Man merkt, dass du dich ausführlich mit dem Thema beschäftigt hast. Da ich weiß, dass dich die Psychologie sehr interessiert, wundert es mich nicht, dasss du genau dieses Thema ausgewählt hast. Da ich öfters bei dir zuhause war, kenne ich den Weg zwischen der U-Bahnstation und deinem Gebäude. Ich kann dir nur zustimmen, wenn du den Weg ein wenig angsteinflößend findest. Denn ich musste einmal am Abend dadurch gehen und war die ganze Zeit paranoid und habe mir eingebildet, dass mich jemand verfolgt. Daher kann ich es durchaus verstehen, dass du ein wenig Angst davor hast.
    Ich finde es sehr gut, dass du die Definition von Frankl, die wir im PUP durchgemacht haben hier erwähnt hast. Du hast den zweiten Punkt mit "ausreichend" beurteilt, jedoch finde ich, dass du hier ein wenig zu streng mit dir warst. Für dich gibt es anscheinend keine Räume in der Schule, die dir Angst bereiten, deswegen kann der Punkt von der Länge auch nicht so überragen. Ich finde aber, dass du das trotzdem gut formuliert hast und daher würde ich es mit "ausreichend" bewerten.
    Im Großen und Ganzen kann ich nur sagen, dass du den Arbeitsauftrag gut bearbeitet hast, nur weiter so! :)
    Deine Diana

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  2. Liebe Ivana,
    Ich kann Diana nur zustimmen: Wenn man denen Beitrag liest, spürt man sofort dein großes Interesse für Psychologie! Das hast du wirklich super analysiert! An mancher Stelle hätte es vielleicht ein bisschen ausführlicher sein können, aber dennoch gefällt mir deine Reflexion gut und es war auch sehr interessant über deine Erfahrungen in Bosnien zu lesen!

    Liebe Diana, Kommentar ok!

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