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Freitag, 23. Januar 2015

Angsträume - Zerina





Angsträume

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·        Was sind für dich persönlich Angsträume? Welche Merkmale haben sie, wo befinden sie sich ganz konkret in deinem Leben?



     Angsträume sind für mich einfach Orte, an denen ich mich gar nicht wohlfühle. Es können dunkle Gassen sein, Fußgängerunterführungen oder abgelegene Plätze. Natürlich wirkt bei Dunkelheit alles noch düsterer und furchteinflößender. Da ich manchmal Angst vor der Dunkelheit habe, ist nachts draußen sein für mich nicht wirklich etwas Tolles.
Natürlich ist Wien, meiner Meinung nach, ein gutes Beispiel für solche Angsträume. Vor allem durch Simmering spaziere ich abends nicht gern, selbst in Begleitung von Freunden habe ich immer ein schlechtes Gefühl im Magen. Abends die Kaiserebersdorferstraße entlang zu gehen, wo ich wohne, und das noch ganz allein ist eine regelrechte Qual für mich. An manchen Stellen ist die Straße nicht sehr gut beleuchtet und da kann man nie wissen, ob da wer hinauskommt. Oftmals lasse ich mich von meinem Vater abholen oder ich warte auf den Bus, dessen Station sich nahe meiner Wohnung befindet, aber wenn ich aussteige, sind es noch ca. 200m bis zum Wohnblock. Ich krame im Bus bereits meinen Schlüssel aus meiner Tasche und halte ihn fest bis ich beim Tor angekommen bin. Diese letzten Meter renne ich quasi schon fast und schaue dauernd zurück.
Auch durch die Berichte von Überfällen auf Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln, bekomme ich abends auch Angst alleine mit der U-Bahn zu fahren. Da kommt es mir gerade recht, wenn mein Vater spät aus der Arbeit kommt und mich am Heimweg abholen kann. Das ist vor allem ein Vorteil wenn man ziemlich lange mit der U-Bahn fahren muss, was bei mir fast immer der Fall ist.




·   Hast du schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht und sich so ein Angstraum manifestiert?

   

    Der Grund warum ich diese letzten Meter im Eiltempo zurücklege ist, dass mir auf dem Weg oftmals sehr…sagen wir ominöse Leute entgegenkamen bzw. hinter mir waren, wo mir mein Bauchgefühl gesagt hat, dass ich so schnell wie möglich am Tor ankommen soll. Natürlich ist nichts passiert aber trotzdem habe ich immer noch ein mulmiges Gefühl auf meinem Weg nachhause. Und das passiert nicht mal zu unmenschlichen Zeiten, bereits um 8 oder 9 abends ist die Straße komplett leer und man sieht auch kaum fahrende Autos.
Außerdem ist meinem Bruder schon mal etwas Ähnliches wie mir wiederfahren. Da wir ja unmittelbar neben der Schule wohnen, brauchen wir auch nicht lange nachhause und trotzdem wurde er auf dieser kurzen Strecke, abends nach dem Nachmittagsunterricht, verfolgt. Als er loslief, tat es die Person hinter ihm auch und zum Glück schaffte er es schnell in die Anlage zu kommen und das Tor hinter sich zu schließen, dass die Person nicht hineinkonnte und bis zur Wohnungstür ist er gerannt. Seitdem passe ich noch besser auf und beobachte auch alles um mich herum, noch aufmerksamer.




·   Woher kommt die Angst vor bestimmten Räumen?



    Vor allem durch schlechte Erfahrungen manifestieren sich solche Räume und daher wird mit ihnen immer Angst verbunden. In meinem Fall sind es eher die Berichte in den Nachrichten und Zeitungen, die mich verunsichern. Oft hört man von Vergewaltigungen, wie der vor ca. 2 Jahren in der U-Bahn als eine Frau von 3 Männern sexuell missbraucht worden war und soweit ich mich erinnern kann, erlitt sie den Verletzungen später. Aber auch einfache Überfälle auf Frauen, wie eine Serie, die sich auch nicht vor allzu langer Zeit im Bezirk Favoriten abgespielt hat. Vor kurzem las ich einen Artikel darüber, der berichtete, dass eine der Frauen durch den heftigen Schlag auf den Kopf auf einem Auge erblindet ist. Da bekomme ich als Mädchen ziemlich viel Angst alleine durch Wien zu streifen, denn man kann nie wissen wer hinter einem ist oder einem entgegenkommen könnte. Und das Erschreckende ist, dass, selbst wenn sich noch weitere Personen auf einem „Tatort“ befinden, sie einfach wegsehen oder weggehen und nicht einmal die Polizei verständigen. Klar haben sie Angst aber diese Art von Hilfe wird man doch leisten können.




·   Angstraum Schule: Ist für dich die Schule ein Angstraum? Welche Räume in der Schule magst du nicht so besonders? Begründe.



     Für mich ist die Schule nur ein Angstraum wenn ich eine Prüfung, Schularbeit oder einen Test schreiben muss. Ich denke, bei der VWA-Präsentation und Matura wird das nicht sehr viel anders sein, wenn nicht sogar schlimmer. Aber ansonsten würde ich die Schule nicht als Angstraum bezeichnen. Ich wache zwar nicht jeden Morgen mit einem Lächeln im Gesicht auf und sage „Ach freu ich mich auf die Schule“ aber trotzdem habe ich nicht Angst wenn ich vor der Schule stehe.
An sich gibt es keine Räume in der Schule, wo ich Angst hätte, abgesehen vom Prüfungsraum der Matura in einigen Wochen.

    Aber natürlich gibt es Leute, die eine richtige Angst gegenüber der Schule entwickeln. Es könnte durch die Lehrer bedingt sein oder aber auch durch die Klasse bzw. die Mitschüler. Mobbing ist leider ein weiterhin ein großes Problem an Schulen und dadurch können sich manche Schüler einfach so verängstigt fühlen, dass sie sich nicht einmal mehr trauen zur Schule zu gehen, um den Hänseleien zu entkommen.




·   Was denkst du über Menschen, die große Angst haben, sich im öffentlichen Raum zu bewegen?



     Ich empfinde Mitleid gegenüber ihnen, da es ihnen dadurch auch schwerfällt sich mit anderen zu treffen. Oftmals trifft man sich ja in einem Café, Pub oder sonst einem Lokal und wenn man genau vor solchen Orten Angst hat, schließt man sich ungewollt auch aus der Öffentlichkeit aus. Verständlich ist diese Angst, denn wenn jemand unter Klaustrophobie leidet, kann man ihn nicht in einen vollen Bus stecken oder auf  große Events, wo einfach viele Menschen auf kleinem Raum zusammenkommen. IN wirklich schwerwiegenden Fällen wäre es sicher auch empfehlenswert sich professionelle Hilfe zu suchen, um diese Angst zu überwinden oder wenigstens abzuschwächen, damit man trotzdem noch am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann.




·   Wie kann man seine Angst vor Angsträumen überwinden? Soll man das überhaupt?


     Ich denke, man kann jede Angst auf irgendeine Weise überwinden, unabhängig davon, wie stark sie ausgeprägt ist. Sei es nun mit professioneller Hilfe oder alleine. Man muss sich in diesem Fall dem Angstraum stellen. Eine Garantie, dass es funktioniert, gibt es nicht aber durch das Versuchen können sich Fortschritte ergeben, egal wie klein sie sind.

Meiner Meinung nach sollte man immer auf das eigene Bauchgefühl haben. Viele Ängste sind auch begründet. Ich höre immer auf mein inneres Ich, da es immer Recht hat. Wenn ich das nicht tun würde, hätte wer weiß was passieren können. Ich finde durch dieses Angstgefühl vor bestimmten Räumen kann man sich selber sicher auch schützen und vor Gefahren bewahren. Sobald man sich irgendwo unwohl fühlt, sollte man eigentlich ohne viel zu überlegen von dort verschwinden. Erneut ein Grund warum ich immer ein schnelles Tempo einlege, eben um einem unangenehmen Ort schnell zu entkommen, wenn ich schon das Gefühl habe, dass dort etwas passieren könnte.



     1. Beurteilungsraster:



Beurteilungskriterium
Abstufungen
Persönliche Reflexion
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig
Analyse Angstraum Schule
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig
Analyse der psychologischen Komponente
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig



      
      
     2. Persönlicher Kommentar:


     Ich habe dieses Thema gewählt, da es mir leicht fällt selber über meine eigenen Ansichten und Erfahrungen zu reflektieren und zu erzählen. Außerdem finde ich, dass das ein sehr wichtiges Thema ist, denn Angsträume sind ein sehr großes Thema. Jeder hat Orte an denen man sich nicht wohlfühlt oder die man sogar mit schlechten Erfahrungen verbindet.
Ich habe mich mit meiner persönlichen Reflexion sehr ausführlich auseinandergesetzt, da ich viel zu darüber zu sagen habe.
Die Schule als Angstraume habe ich meiner Ansicht nach ausführlich beschrieben, auch wenn ich damit noch nicht ganz zufrieden bin, aber mir fiel nicht mehr wirklich etwas ein, was ich darüber sagen könnte.
Die Analyse habe ich ebenfalls ausführlich gemacht, da ich alle Seiten, die mir zu dem Thema eingefallen sind, betrachtet und erklärt habe.

2 Kommentare:

  1. Liebe Zerina!
    Mit Interesse habe ich deinen Blogpost gelesen und kann sagen, dass ich dir bei fast allem zustimme beziehungsweise das gleiche empfinde.
    - Ich fühle mich in einsamen Straßen beispielsweise auch unwohl. Wahrscheinlich auch weil in den Filmen die meisten Entführungen und Morde nicht gerade in den bevölkersten Orten stattfinden, sondern eben an den stillen und dunklen Orten. Auch wenn in Zeitungen von kriminellen Taten berichtet wird, merkt man, dass ,,Kriminelle" eher abends unterwegs sind.
    - So wie du deine Gegend beschreibst, scheint es eine eher abgelegenere und ein wenig gruselige Gegend zu sein. Ich hoffe es ist nur halb so schlimm, wie beschrieben..
    - Bei den Ursachen, warum ein Angstraum zum Angstraum wird, will ich allerdings einiges hinzugefügen. Ich finde nicht, dass (nur) schlechte Erfahrungen zu einer solchen Angst führen, denn wir haben oft Angst an Orten, an denen wir noch nie vorher waren. An einem Ort muss es nur dunkel sein und menschenlos, dem schreiben wir dann die Eigenschaften zu, die wir mit allen Räumen dieser Art assozieren. Wie gesagt helfen uns auch Filme, solche Orte eher zu den angsteinflösenden zu zählen, wenn der Mörder sich immer in einer dunklen Seitengasse herumtreiben. Auch von den Eltern werden wir fast darauf trainiert, immer vorsichtig zu sein, was wieder dazu beiträgt, dass wir paranoider sind und uns mehr Sorgen machen.
    - Ich habe auch Mitleid mit Menschen, die öffentliche Räume als ihre Angsträume beschreiben.. Ich finde es echt schlimm, wenn man vor Plätzen wie Schulen, Krankenhäusern oder auch öffentlichen Verkehrsmitteln, Angst hat, weil man sich ja dann kaum im öffentlichen Raum bewegen kann ohne ein mulmiges Gefühl zu haben. Da bleibt man vielleicht doch lieber zu Hause und isoliert sich von der Außenwelt, was natürlich nichts positives ist.
    - Ich finde man sollte immer so gut wie möglich versuchen, diese Ängste zu überwinden. Besonders Ängste vor öffentlichen Räumen. Allerdings gibt es wirklich begründete Ängste, aber man sollte eben reale und irreale Ängste unterscheiden können. Fällt es einem schwer eine irreale Angst zu überwinden und wenn es wirklich an ein Extremum stößt, sollte man dann vielleicht doch professionelle Hilfe aufsuchen.

    Da du dich zutreffend beurteilt hast und die Fragen gut behandelt hast, kann ich nicht viel zu deiner Beurteilung sagen. Ich finde es gut, dass du Veispiele genannt hast, die das Gesagte unterstützt und verdeutlicht haben. Gut gelungen! :)

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  2. Liebe Zerina,
    Ich finde deinen Beitrag auch gut gelungen, vor allem weil du sehr anschaulich mit guten Beispielen über deine Ängste geschrieben hast. In den Medien wird natürlich immer viel berichtet, aber Fakt ist, dass Wien eine sehr sichere Stadt ist und die schlimmen Geschichten, die so berichtet werden, sind die absolute Ausnahme. Du brauchst also nicht zu große Angst haben, aber trotzdem stimme ich dir zu: Lieber auf sein Bauchgefühl verlassen als ein Risiko eingehen!

    Liebe Klara, guter Kommentar!

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