Nach kurzem Überlegen habe ich mich für die Serie "Two and a half men" entschieden, da "Two Broke Girls", was meine erste Wahl war, leider bereits von jemand anderes analysiert wurde und ich finde, dass in "Two and a half men" sowohl der American Dream als auch der Anti-American Dream dargestellt werden.
Obwohl wohl die meisten diese Serie kennen, möchte ich kurz erläutern, wovon die Serie handelt.
Mittelpunkt der Serie sind die Brüder Charlie und Alan. Charlie ist stinkreich, während Alan gerade mal so über die Runden kommt. Alan lebt bei Charlie, da er sich von seienr Frau Judith, auf ihren Wunsch hin, scheiden ließ und nun Probleme hat, wieder auf eigenen Beinen zu stehen. (Den Anfang der Serie habe ich nie gesehen, doch ich denke, dass die Trennung bzw. Scheidung von Alan und Judith von Anfang an ein Thema ist). Alans Sohn, Jake, kommt regelmäßig zu Besuch. Beide werden also von Charlie beherbergt, dem das gar nicht Recht ist, da Alan spart wo er nur kann und Charlie gerne ausnutzt. Charlies liebste Beschäftigung ist es Alkohol zu trinken, am liebsten mit Frauen, womit wir zu seiner zweiten Lieblingsbeschäftigung kommen: Sex. Aber bitte ohne Verpflichtungen. Dafür bezahlt er dann auch gerne mal eine Prostituierte. Während Charlie Frauen also wie seine Unterhosen wechselt, trauert Alan seiner (Ex-)Frau Judith nach. Erst nach und nach lässt er sich auf andere Frauen ein, die ihn allerdings meist eher mäßig interessant finden und eher Augen für Charlie haben. Aufgepeppt wird das Ganze von der Haushälterin Berta, die immer einen witzigen (mehr oder weniger witzig) Spruch auf den Lippen hat und Rose, der Nachbarin von Charlie, die ihn von früh bis spät stalkt und unsterblich verliebt sowie besessen von Charlie ist, nachdem sie einmal die Nacht miteinander verbrachten und er sie, wie alle anderen auch, abservierte.
Evelyn, die Mutter von Alan und Charlie, ist eine erfolgreiche Immobilienmaklerin, die keine gute Beziehung zu ihren Kindern hat, was ebenfalls oft thematisiert wird.
Charlie Harper lebt ein Leben in Saus und Braus. Er ist reich, ohne viel dafür zu arbeiten, kaum einmal sieht man ihn tatsächlich einen Werbejingle schreiben, lebt in einem riesigen Haus in Malibu, hat teure Autos und geizt nicht, wenn er, wie so oft, Prostituierte zu sich einlädt.
Dieser Reichtum, ohne viel dafür zu tun, entspricht meiner Meinung nach dem American Dream.
Auch Evelyn, Charlies Mutter, lebt diesen. Sie ist erfolgreiche Immobilienmaklerin, trägt tagein, tagaus schicke Kostüme und kann auch nicht über fehlende Verehrer oder Beziehungen klagen.
Im Gegensatz dazu steht Alan, dessen Job als Chiropraktiker nie so anerkannt wird, wie er es gerne hätte und der von Judith ausgenommen wird. Sein mäßiger Erfolg bei Frauen wird genauso oft in den Mittelpunkt gestellt wie Charlies regelmäßige Techtelmechtel, was das Ganze natürlich noch verstärkt.
Klischees? Auch diese lassen sich finden. Ein Beispiel dafür wäre für mich selbstverständlich Charlie Harper selbst. Der trinkende, rauchende Charlie, der nichts auf die Reihe kriegt, da alles Berta erledigt, und trotzdem erfolgreich ist - im Beruf gleichermaßen wie bei Frauen.
Auch Alan stellt meiner Meinung nach ein Klischee dar: Der unbeliebte Bruder, der schon in Highschool-Zeiten nie eine Freundin hatte, da alle stets Charlie anhimmelten und heute, 20 Jahre später, noch immer nicht an den Erfolg seines Bruder anknüpfen kann.
Ich glaube nicht, dass die Serie in Wien unter einem guten Stern stünde. Zwar spielt sich die Serie größtenteils in Charlies Villa ab, aber das gesamte "Drumherum" ist, meiner Meinung nach, von den amerikanischen Gesetzen etc. abhängig. Wien wäre keine gute Location, um eine Serie dieser Art darzustellen.
Hier sieht man den ersten Cartoon, den ich zum Thema "Anti-American Dream" gewählt habe.
Man sieht wohl den "Otto Normalverbraucher" in Amerika, ein Mann aus der Arbeiterklasse, der sich mit seinem Beruf nur schwer über Wasser halten kann. Die Gründe dafür sieht man in den grauen Denkblasen über ihm. "wage stagnation", "rising medical bills", "rising gas prices" und so weiter und so weiter.
In der rechten Hälfte des Bilders sieht man den selben Mann, doch diesmal wird ihm vorgeworfen, warum er denn kein Geld für die Pension zur Seite läge?!Die symbolisiert den "Anti-American Dream" meiner Meinung nach sehr gut, da der Durchschnittsmensch diesen niemals erleben wird.
Dies ist der zweite Cartoon den ich gewählt habe. Gezeigt wird "The American Dream Game". Es gibt zwei Startfelder, eines für "white" und eines für "black". Während der Weg zum American Dream für den Mann mit heller Hautfarbe geradlinig und ohne Probleme verläuft, muss der Junge, dessen Hautfarbe dunkel ist, einen viel beschwerlicheren Weg gehen. Die Felder tragen unterschiedliche Aufschriften: Der weiße Mann darf 2 Felder vorspringen, da er "free lanf from Indians" bekommt und darf sogar nocheinmal "würfeln", aufgrund der "free labor from slaves".
Der Junge verliert im Gegensatz dazu auf beinahe jedem Feld seine "turns", also seine Spielzüge, im übertragenem Sinne. Beispiesweise verliert er gleich am Anfang 100 Züge, da er zur Sklaverei verdonnert wurde.
Der Mann ruft dem Jungen folgenden Satz zu:"Are you just slow or what?" Für die Ungerechtigkeiten, die die beiden Wege voneinander unterscheiden, hat er keinen Blick, er glaubt tatsächlich, dass er einfach besser und schneller ist, als der Junge.
Dieser Cartoon passt auf die Realität wie die Faust aufs Auge.
Der erste Cartoon passt sehr gut zu Alan aus der Serie "Two and a half men". Auch er hat an allen Ecken und Enden kein Geld und kann nicht sparen, geschweige denn vorsorgen.
Die Situation des zweiten Cartoons wird meines Wissens nach in keiner Serie thematisiert, zumindest in keiner, die mir bekannt wäre.
. Beurteilungsraster
Beurteilungskriterium
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Abstufungen
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Traileranalyse
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sehr ausführlich
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ausführlich
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ausreichend
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minimalistisch
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zu wenig
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Bildrecherche und Kommentar
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sehr ausführlich
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ausführlich
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ausreichend
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minimalistisch
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zu wenig
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Gegenüberstellung Teil 1 und Teil 2
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sehr ausführlich
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ausführlich
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ausreichend
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minimalistisch
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zu wenig
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Persönlicher Kommentar:
Ich finde das Thema sehr interessant, da der American Dream viel kritischer betrachtet werden müsste. Genau das wird bei dem Arbeitsauftrag verlangt, weshalb ich ihn auch gewählt habe.
Liebe Laura,
AntwortenLöschenIch finde es interessant, dass du "Two and a half men" als Beispiel für den American Dream herangezogen hast, denn daran hab ich noch gar nie gedacht. Aber du hast gut argumentiert und analysiert und vor daher kann man die Serie sicherlich gelten lassen! Die Cartonns gefallen mir auch sehr gut, vor allem der zweite. Es gibt schon Serien, die die Diskriminierung von Afroamerikanern immer wieder theamtisieren, aber das sind natürlich keine Vorabendprogramm-Sitcoms...(z.B. "The Wire"). In Filmen ist das Thema aber sicherlich häufiger vertreten! Alles in allem, super gemacht! :-)